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Psychische Bedürfnisse: Psychologische Bedürfnisse sind grundlegende menschliche Bedürfnisse, die für das Wohlbefinden und ein optimales Funktionieren unerlässlich sind. In der Psychologie gehören dazu häufig Autonomie (Selbstbestimmung), Kompetenz (Beherrschung und Effektivität) und Verbundenheit (Verbindung mit anderen). Siehe auch Autonomie, Selbstbestimmung, Soziale Beziehungen, Soziale Identität, Sozialisation, Kommunikation.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Psychologische Theorien über Psychische Bedürfnisse - Lexikon der Argumente

Corr I 441
Psychische Bedürfnisse/Psychische Universalien/Psychologische Theorien/Deci/Ryan: Psychologen sind sich seit langem einig, dass Menschen grundlegende physiologische Bedürfnisse wie Hunger, Durst und [Verlangen nach] Sex haben. Diese Bedürfnisse spielten eine Rolle in allgemeinen Verhaltenstheorien (z.B. Hull 1943)(1) sowie in spezifischeren Theorien über Verhaltensdomänen, die stärker mit den Bedürfnissen verknüpft sind.
Es gab jedoch weit weniger Übereinstimmung darüber, ob die Menschen auch psychische Grundbedürfnisse haben - d.h. Bedürfnisse der Psyche, die für das psychische Wohlbefinden und das Gedeihen wesentlich sind.
VsPsychische Bedürfnisse/VsPsychische Universalien: Die meisten Motivationspsychologen erkennen psychische Bedürfnisse nicht als einen grundlegenden Aspekt der menschlichen Motivation an, sondern argumentieren, dass der kognitive Begriff der Ziele nützlicher ist, um motiviertes Verhalten zu erklären.
VsUniversalien: Diejenigen, die den Begriff der psychologischen Bedürfnisse anwenden, haben dazu tendiert, sie als individuelle Unterschiede im Grad zu behandeln, in dem sich Menschen Dinge wie Leistung (z.B. McClellan 1985)(2) oder Kognition (Cacioppo und Petty 1982)(3) wünschen.
>Psychische Universalien
.
Pro Psychische Bedürfnisse/Pro Psychische Universalien: White (1959)(4) argumentierte für den Begriff der Wirkung als Grundbedürfnis; De Charms (1968)(5) schlug vor, dass die Erfahrung der persönlichen Kausalität ein psychisches Bedürfnis ist; Baumeister und Leary (1995)(6) schlugen vor, dass Zugehörigkeit ein grundlegendes Bedürfnis für alle Menschen ist.
Deci und Ryan (1985(7), 2000)(8): haben postuliert, dass Menschen drei grundlegende und universelle psychische Bedürfnisse haben: die Bedürfnisse der

Kompetenz,
Autonomie und
Verbundenheit.

>Kompetenz, >Autonomie, >Sozialisation.

1. Hull, C. L. 1943. Principles of behaviour: an Introduction to behaviour theory. New York: Appleton-Century-Crofts
2. McClelland, D. C. 1985. Human motivation. Glenview, IL: Scott, Foresman
3. Cacioppo, J. R. and Petty, R. E. 1982. The need for cognition, Journal of Personality and Social Psychology 42: 116–31 Chirkov, V. Ryan, R. M., Kim, Y. and Kaplan, U. 2003.
4. White, R. W. 1959. Motivation reconsidered: the concept of competence, Psychological Review 66: 297–333
5. De Charms, R. 1968. Personal causation: the internal affective determinants of behaviour. New York: Academic Press
6. Baumeister, R. and Leary, M. R. 1995. The Need to belong: desire for interpersonal attachments as a fundamental human motivation, Psychological Bulletin 117: 497–529
7. Deci, E. L. and Ryan, R. M. 1985. Intrinsic motivation and self-determination in human behaviour. New York: Plenum
8. Deci, E. L. and Ryan, R. M. 2000. The ‘what’ and the ‘why’ of goal pursuits: human needs and the self-determination of behaviour, Psychological Inquiry 11: 227–68


Edward L. Deci and Richard M. Ryan, „Self-determination theory: a consideration of human motivational universals“, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Psychologische Theorien

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018

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